Termine/Montagskraenzchen 2022

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Diskussion
Kölner Montagskränzchen 2022: Karl Marx und die Pariser Kommune (Fortsetzung von 2021)
Online-Lesezirkel zu Karl Marx: "Der Bürgerkrieg in Frankreich". In Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW



Ort: online

Datum: Alle zwei Wochen

Uhrzeit: 19:00-21:00

Termine (Online-Lektürekurs) Wir möchten uns von Corona nicht die Möglichkeit nehmen lassen, uns über Marx auszutauschen und führen das Montagskränzchen auch 2022 fort. Bis in Frühjahr hinein lesen wir weiter "Der Bürgerkrieg in Frankreich" von Karl Marx. Damit hatten wir 2021 anlässlich des Jubiläums der "Pariser Kommune" von 1871 begonnen. Im Sommer starten wir das Kränzchen dann wieder neu. Wir möchten uns dann Texte von Marx und marxistischen Autor*innen zu Imperialismus, Kolonialismus und Sklaverei vornehmen.

Informationen zum KÖlner Montagskränzchen finden sich auf der Website der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW Eine [maito:post@rls-nrw.de Anmeldung] ist erforderlich.

Karl Marx und die Pariser Kommune: "Der Bürgerkrieg in Frankreich"
Vor 150 Jahren, am 18. März 1871, mitten im Deutsch-Französischen Krieg, riefen die Arbeiter*innen und Kleinbürger*innen von Paris die „Pariser Kommune“ aus. Die Kommunard*innen begannen, die Stadt nach sozialistischen Maßstäben selbst zu verwalten. Andere große Städte folgten diesem Vorbild, z.B. Marseilles, Lyon und Toulouse. Heute ist die „Pariser Kommune“ fast in Vergessenheit geraten, aber damals schaute die ganze bürgerliche Welt mit Schrecken nach Frankreich. In ganz Europa war die Bourgeoise besorgt, dass ihre Arbeiterschaft von diesen revolutionären sozialistischen Ideen ergriffen werden könnte. Das führte sogar dazu, dass die Bourgeoisie von Frankreich und Preußen – mitten im Krieg, den sie gerade miteinander führten – paktierten, um die Kommune blutig niederzuschlagen. Am 28. Mai 1871 – nach nur 72 Tagen – fand die erste „Diktatur des Proletariats“ ein Ende.

Auch Karl Marx verfolgte die Ereignisse in Paris von London aus mit großer Spannung, stand den Kommunard*innen in regem Briefwechsel beratend zur Seite und organisierte nach der Niederschlagung der Kommune Unterstützung für die verfolgten Kommunard*innen. Für ihn war die Kommune der „ruhmvolle Vorbote einer neuen Gesellschaft“. In diesem Lesekreis werden wir ein Jahr lang gemeinsam eine seiner berühmtesten politischen Schriften, „Bürgerkrieg in Frankreich“, lesen und dabei nicht nur seine Einschätzung der Ereignisse kennenlernen, sondern auch erfahren, welche Schlussfolgerungen Marx aus dieser historischen Erfahrung insbesondere für eine materialistische Staatstheorie und den Aufbau einer kommunistischen Gesellschaft gezogen hat.

Zum Einstieg in den Lesekreis hat am 19. April 2021 der Historiker Florian Grams einen Einführungsvortrag zur Pariser Kommune gegeben mit dem Titel "Die Pariser Kommune: Vorbotin einer neuen Gesellschaft?".

Der Lesekreis wird geleitet von Dr. Eva Bockenheimer und Dr. Salvador Oberhaus.

WAS IST DAS KÖLNER MONTAGSKRÄNZCHEN?
Seit drei Jahren bietet der Club Dialektik im „Kölner Montagskränzchen“ die Möglichkeit, gemeinsam Texte von Marx und Engels oder von Autorinnen und Autoren kennenzulernen, die ihrem Selbstverständnis nach in der Tradition des Marxismus stehen. Es sind weder Vorbereitungszeit noch Vorkenntnisse nötig, um mitzumachen. Wir lesen und diskutieren Textausschnitte, die für die Gegenwart relevante Fragen behandeln, z.B. zur Globalisierung, zum Geschlechterverhältnis, zur ökologischen Krise, zum Wandel der Arbeitswelt usw. Die Teilnahme ist kostenlos, auch dank der finanziellen Unterstützung durch die Rosa-Luxemburg Stiftung NRW. Das „Montagskränzchen 2021“ ist den Kämpfer*innen der Pariser Kommune gewidmet, die dieses Jahr 150jähriges Jubiläum feiert. Deshalb haben wir uns dafür entschieden, uns in diesem Jahr mit Marx' Einschätzung der Pariser Kommune zu beschäftigen und gemeinsam "Der Bürgerkrieg in Frankreich" zu lesen.

MARX UND ENGELS IN KÖLN – DAS HAT TRADITION…,
Just an seinem 24. Geburtstag, dem 05. Mai 1842 erschien der erste Artikel von Karl Marx in der „Rheinischen Zeitung“ in Köln. Dieser Beitrag, in dem sich Marx mit der Pressefreiheit auseinandersetzte, war wohl so überzeugend, dass der junge Mann bereits wenige Monate später zum Chefredakteur (unter Anonymität) ernannt wurde – eine Funktion, die er bis zum Verbot der Zeitung im Oktober 1843 innehatte. In den Kölner Redaktionsräumen der Rheinischen Zeitung war es auch, dass er erstmals Friedrich Engels seinen späteren Freund und Arbeitspartner kennenlernte. Nach längeren Aufenthalten in Paris und Brüssel kehrte Marx in den Revolutionsjahren 1848/49 nach Köln zurück und gab dort bis zu seiner Ausweisung aus Deutschland die „Neue Rheinische Zeitung“ heraus, an der auch Engels als Redakteur tatkräftig mitarbeitete. Die Redaktionsräume befanden sich mitten in Köln: am heutigen Heumarkt 65, wo eine Plakette an diese Zeit erinnert.

...DAS KÖLNER „MONTAGSKRÄNZCHEN“ AUCH
Während seines Wirkens in Köln nahm Karl Marx an dem sogenannten „Montagskränzchen“ im Hotel Laacher Hof teil. Dieses „Montagskränzchen“ war ein Diskussionskreis, der zunächst von bürgerlich-liberalen Teilnehmern dominiert war, im Rahmen der 1848er Revolution aber nach und nach zu einem Sammelbecken von sozialistisch und kommunistisch gesinnten Kölner Bürgerinnen und Bürgern wurde. Da wir Texte marxistischer Autorinnen und Autoren lesen möchten, die Fragen der Gegenwart behandeln, möchten wir mit dem Namen „Montagskränzchen“ an diesen Kreis erinnern, der für Marx in Köln ein wichtiger Ausgangspunkt seiner Arbeit war. Wir freuen uns, dass das Montagskränzchen 2021 in die dritte Runde geht und wir es den Kommunard*innen von Paris widmen können.

Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist erforderlich. In Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW