Der Widerspruch in der formalen Logik II: Unterschied zwischen den Versionen

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Der formale Logiker wirkt
 
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Der formale Logiker hat zwar intensiv zugehört, wirkt aber zunehmend resigniert. Denn er hat den Eindruck, dass am Problem vorbeigeredet wird. Er bestreitet nicht, dass es Prozesse, Verhältnisse und Entwicklungen gibt, die es erforderlich machen, über den Satz vom ausgeschlossenen Widerspruch hinauszugehen. Das war nicht das Thema. Es ging um das Denken selbst. Prozesse, wirkliche Verhältnisse und Entwicklungen muss man empirisch aufnehmen. Was zu zeigen ist, ist etwas anderes: Im formallogischen Denken selbst, das sich am Satz des ausgeschlossenen Widerspruchs orientiert, müsste ein Widerspruch aufgezeigt werden. Nur dann wäre ein Argument formuliert, das den formalen Logiker ernsthaft erschüttern könnte.
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Dieser Einwand fordert vom Dialektiker, der formalen Logik selbst zu folgen und die Probe auf das Exempel zu machen: Kommt die formale Logik ohne Widerspruch aus? Um die Antwort vorwegzunehmen: Das kommt darauf an! Der Dialektiker wird das nur dann bejahen, wenn er die Verbotsschilder beachtet, die der formale Logiker aufstellt, um den Widerspruch vermeiden zu können. Zugleich wird sich aber zeigen, dass diese Verbotsschilder das Denken beschränken. Wer also meint, das Denken an einem gewissen Punkt einstellen zu können und zu sollen, der wird am Satz vom ausgeschlossenen Widerspruch absolut festhalten - aber im Widerspruch zu den Gedankengängen, die in der formalen Logik selbst verfolgt werden.

Aktuelle Version vom 13. April 2012, 14:13 Uhr

6. Der Einwand seitens der formalen Logik

Der formale Logiker hat zwar intensiv zugehört, wirkt aber zunehmend resigniert. Denn er hat den Eindruck, dass am Problem vorbeigeredet wird. Er bestreitet nicht, dass es Prozesse, Verhältnisse und Entwicklungen gibt, die es erforderlich machen, über den Satz vom ausgeschlossenen Widerspruch hinauszugehen. Das war nicht das Thema. Es ging um das Denken selbst. Prozesse, wirkliche Verhältnisse und Entwicklungen muss man empirisch aufnehmen. Was zu zeigen ist, ist etwas anderes: Im formallogischen Denken selbst, das sich am Satz des ausgeschlossenen Widerspruchs orientiert, müsste ein Widerspruch aufgezeigt werden. Nur dann wäre ein Argument formuliert, das den formalen Logiker ernsthaft erschüttern könnte.

Dieser Einwand fordert vom Dialektiker, der formalen Logik selbst zu folgen und die Probe auf das Exempel zu machen: Kommt die formale Logik ohne Widerspruch aus? Um die Antwort vorwegzunehmen: Das kommt darauf an! Der Dialektiker wird das nur dann bejahen, wenn er die Verbotsschilder beachtet, die der formale Logiker aufstellt, um den Widerspruch vermeiden zu können. Zugleich wird sich aber zeigen, dass diese Verbotsschilder das Denken beschränken. Wer also meint, das Denken an einem gewissen Punkt einstellen zu können und zu sollen, der wird am Satz vom ausgeschlossenen Widerspruch absolut festhalten - aber im Widerspruch zu den Gedankengängen, die in der formalen Logik selbst verfolgt werden.